Da die Konkurrenz im E-Commerce stetig zunimmt, sind Shopbetreiber immer mehr mit der Herausforderung konfrontiert, Nutzer-Absprungraten zu reduzieren. Die korrekte Funktionalität und eine möglichst einfache Nutzerführung eines Onlineshops sind dabei wesentliche Erfolgsfaktoren. Die Erwartungen des Nutzers Produkte über die Textsuche im Shop möglichst schnell und unkompliziert zu finden, steigen stetig.
Die interne Suche gehört nicht nur zu den zentralen Funktionen eines Onlineshops, sondern ist mit Blick auf die Nutzererfahrung und folglich für den wirtschaftlichen Erfolg im E-Commerce von essenzieller Bedeutung.
Nicht nur für Onlineshops mit einem umfangreichen Sortiment erweist sich die interne Suche neben der
Hauptnavigation als zentrales Element. Je kleiner das Sortiment, desto wichtiger ist es, dass Nutzer
tatsächlich alle verfügbaren Produkte zu ihrer Suchanfrage finden. Nur so kann das Potential auf ??? für
einen möglichen Kaufabschluss voll ausgeschöpft werden.
Shops mit einem großen Sortiment ohne gut funktionierende Shopsuche hinterlassen beim Nutzer schnell
einen undurchsichtigen Eindruck.
Egal, ob kleiner Onlinehandel oder umfangreicher Online-Marktplatz: Die Optimierung der Onsite Search gehört heute zu den zentralen Stellschrauben im E-Commerce. Der nachfolgende Blogbeitrag thematisiert die Optimierung der internen Suche in Shopware 5.
Wer die interne Suche seines Shopware Onlineshops optimieren möchte, hat dazu unterschiedliche
Möglichkeiten. Grundsätzlich lässt sich zunächst zwischen internen und externen Tools unterscheiden. Zu
den bekanntesten Drittanbieter-Tools gehören z.B. FactFinder, FindoLogic oder der Doofinder.
Dieser Blogbeitrag beschreibt dagegen die Optimierung der Onsite Search mithilfe der Shopware-internen
Tools. Zwar sind Lösungen von Drittanbietern nicht per se schlechter, jedoch ergeben sich bei der
Optimierung in der eigenen Infrastruktur einige Vorteile:
Langfristig gesehen erweist sich die Optimierung in eigener Infrastruktur als wesentlich günstiger. Dies hängt vor allem damit zusammen, dass weitere Lizenzkosten für Drittanbieter-Tools wegfallen.
Durch die Nutzung von externen Anwendungen entsteht grundsätzlich immer eine Abhängigkeit. Durch Verzicht auf Drittanbieter-Lösungen entfallen sämtliche Abhängigkeiten von Updates und Co., sodass bereits hier einige Fehlerquellen vermieden werden können.
Wird die Suche innerhalb von Shopware optimiert, müssen keine Daten in andere Tools integriert werden. Die Kontrolle über die Daten wird somit nicht abgegeben.
Das Matching auf Artikelnamen, -beschreibungen und vieles mehr ist ein zentrales Element der
Shopware-Suche. Optimiert man jene Aspekte hinsichtlich der Onsite Search, erzeugt dies auch positive
Effekte außerhalb des eigenen Shops:
Alles, was für die interne Shopsuche besser auffindbar gemacht wird, wird auch von Google leichter
gefunden. So wird nicht nur die Store Suche optimiert, sondern auch automatisch neues SEO-Potential
generiert.
Der Mehrwert der Nutzung von shopware-internen Such-Tools liegt also auf der Hand. Shopware bietet Shopbetreibern im Wesentlichen drei unterschiedliche Arten der Shopsuche an. Diese unterscheiden sich in ihren Funktionen und bieten je nach Onlineshop individuelle Vor- und Nachteile. Die wesentlichen Funktionen und ihre Unterschiede werden im Folgenden dargestellt.
Bereits die Standard-Suche von Shopware bietet Shopbetreibern einige Konfigurationsmöglichkeiten:
Insbesondere Onlineshops, die über ein besonders umfangreiches Sortiment verfügen, sind mit Blick auf die Suchfunktion mit anderen Herausforderungen konfrontiert als kleine bis mittelgroße Shops. Die intelligente Suche von Shopware bietet alle Features, die sich in der Shopware Standardsuche finden und darüber hinaus noch einige Extras:
Mithilfe der intelligenten Suche von Shopware können Onlineshops mit einem weitläufigen und undurchsichtigen Sortiment bereits sehr gute Suchergebnisse erzielen. Dieses Plugin bietet zahlreiche Konfigurationsmöglichkeiten, die einen Umstieg auf die Enterprise-Version obsolet machen. Die intelligente Suche ermöglicht zahlreiche Anpassungsmöglichkeiten, durch die die Suchergebnisse nachhaltig und zielführend optimiert werden können. Im Folgenden soll auf die wesentlichen Konfigurationsmöglichkeiten eingegangen und anhand einiger Beispiele das Optimierungspotential aufgezeigt werden.
Wie bereits die Auflistung der Features zur intelligenten Suche zeigt, ermöglicht das Plugin eine Suche
nach Produktbezeichnungen, Keywords, Herstellern, Kategorienamen und vielem mehr. Diesen und zahlreichen
weiteren Werten können unterschiedliche Relevanzen zugeordnet werden, was sich auf die Suchergebnisse
und deren Reihenfolge auswirkt. Zusätzlich sind diese Werte kombinierbar.
Im folgenden Beispiel
wird erklärt, wie sich diese Faktoren zielführend einsetzen lassen:
Beispiel:
Ein Onlineshop verfügt über unterschiedliche Arten
von Hosen, wie beispielsweise Jeans, Leggings, Stoffhosen und Cargohosen. Sucht der Nutzer nach dem
Suchbegriff Hose, sollen innerhalb der Suchergebnisse alle Hosen auftauchen. Nicht bei allen Hosen ist
der Suchbegriff direkt im Artikelnamen enthalten. Mit der intelligenten Suche bestehen nun folgende
Möglichkeiten:
1. Definition der Relevanz für den Artikelnamen:
Dem
Artikelnamen wird ein gewisser Relevanzwert zugeordnet. Findet sich nun der Suchterminus Hose im
Artikelnamen wieder, wird der Artikel als relevant für die Suche eingestuft und erscheint in den
Suchergebnissen. Die Relevanz des Artikelnamens erweist sich darüber hinaus vor allem für
Teilwortsuchen als wichtig.
2. Definition der Relevanz für Kategorienamen:
Befinden
sich Hosen in Kategorien, die im Kategorienamen den Suchbegriff Hose enthalten, kann ebenfalls dem
Kategorienamen ein solcher Relevanzwert zugeordnet werden. Alle Artikel aus Kategorien, die in ihrer
Bezeichnung den Suchbegriff Hose enthalten, werden für die Suche als relevant eingestuft und
erscheinen als Ergebnis der Suche.
3. Definition der Relevanz für Keywords:
Häufig reicht ein
Ranking auf den Kategorienamen nicht aus, um im Suchergebnis zu erscheinen. Gründe hierfür sind andere
Bezeichnungen im Kategorienamen als jene, die als Suchbegriff vom Nutzer eingegeben werden. Wenn sich
z.B. Leggings in einer gleichnamigen Kategorie befinden, würden sie durch die Relevanz auf den
Kategorienamen Hose in den Suchergebnissen nicht angezeigt werden. Hier bietet die intelligente Suche
von Shopware eine Alternative: das Matching auf Keywords. Gemeint sind sogenannte Meta-Keywords, die
auf Kategorie- oder sogar Artikelebene definiert werden können.
Zum Vorgehen: Allen Kategorien,
die Artikel enthalten, die zum Suchbegriff Hose matchen sollen, wird das Keyword (Hose) innerhalb der
Meta-Keywords zugeordnet. Sucht der Nutzer nun nach Hose, tauchen alle Artikel aus jenen Kategorien
auf, denen das Meta-Keyword zugeordnet wurde. Aber Achtung: So sollte nur mit Kategorien verfahren
werden, die tatsächlich ausschließlich Produkte enthalten, zu denen der Suchbegriff passt. Verfügt ein
Shop beispielsweise nur über eine übergeordnete Kategorie namens Damenbekleidung, unterhalb dieser
sowohl Hosen, Jacken, Shirts und vieles mehr zu finden sind, macht die Anwendung von Meta-Keywords
(vom Meta-Keyword Hose) keinen Sinn. Denn in diesem Fall würden auch alle anderen oben genannten
Produktarten aus der Kategorie in den Suchergebnissen zum Suchbegriff Hose erscheinen.
Die
Definition von Meta-Keywords sollte daher nur in untergeordneten Kategorien stattfinden, da diese
meist auch nur eine spezifische Produktart enthalten. Das genannte Beispiel funktioniert auf der
anderen Seite im Gegensatz zu solch globalen Suchen auch umgekehrt: Definiert man beispielsweise in
der Leggings-Kategorie, in der sich ausschließlich Leggings befinden, das Meta-Keyword Leggings,
erscheinen bei der Suche nach dem Suchbegriff Leggings die Artikel aus der genannten Kategorie.
4. Definition der Relevanz für Herstellernamen:
Im Rahmen
der intelligenten Suche kann dem Herstellernamen außerdem ein Relevanzwert zugeordnet werden. Dies
erweist sich insbesondere für Shops als relevant, die Produkte unterschiedlicher Marken in ihrem
Sortiment führen. Sucht ein Nutzer nach einer Marke, die im Shop geführt wird, erscheinen nach
erfolgreicher Definition des Faktors ausschließlich Produkte jener Marke in den Suchergebnissen.
Besonders
interessant wird es hinsichtlich des Herstellernamens, wenn nach einer Marke in Kombination mit einer
Produktart (beispielsweise Tommy Hilfiger Jacke) gesucht wird. Ist nun sowohl eine Relevanz für einen
Herstellernamen (Tommy Hilfiger) als auch eine Relevanz für ein Meta-Keyword (Jacke) in allen
Jacken-Kategorien definiert, erscheinen im Suchergebnis alle Jacken der Marke Tommy Hilfiger.
Bezüglich der Relevanzen ist es grundsätzlich sinnvoll und empfehlenswert, sich vorsichtig an die Definition der unterschiedlichen Werte heranzutasten. Das Hoch- und Runterschrauben der Werte beeinflusst die Suchergebnisse so, dass Artikel als unterschiedlich relevant für die Suche nach einem bestimmten Begriff eingestuft werden. Wurden beispielsweise auf Kategorieebene Meta-Keywords definiert, die ebenfalls im Artikelnamen eines Produktes enthalten sind, so wird dieser Artikel weiter oben in den Ergebnissen erscheinen als ein Artikel, der nur aufgrund der definierten Kategorie-Keywords in den Ergebnissen erscheint. So ergeben sich für die Suche unterschiedliche Relevanzen für einen Artikel.
An dieser Stelle möchten wir außerdem auf den Wert Relevanz zum Top-Artikel in Prozent - siehe Grundeinstellungen der intelligenten Suche von Shopware - eingehen. Durch die Definition dieses Wertes orientiert sich die Suche hinsichtlich der Relevanz am ersten Artikel, der im Suchergebnis angezeigt wird. Gibt man hier beispielsweise einen Wert von 70% an, müssen alle nachfolgenden Artikel zu 70% mit dem Relevanzwert des ersten Artikels übereinstimmen. Werden bestimmte Artikel nicht im Suchergebnis angezeigt, so ist dieser Wert häufig ein erster Ansatz zur Problemlösung, da er möglicherweise zu hoch eingestellt worden ist.
Die intelligente Suche von Shopware bietet darüber hinaus die Möglichkeit, Synonymgruppen zu bilden und diese mit bestimmten Aktionen zu belegen. Die Idee ist, die Weiterleitung auf bestimmte Einkaufswelten oder andere Marketingseiten, statt auf reine Suchlistings, zu ermöglichen.
Auch hierzu ein kurzes Beispiel:
Ein Onlineshop bietet ein besonders breites Sortiment an Schwimmwesten mit diversen Unterkategorien zu speziellen Ausführungen an. Hierzu wurde bereits eine Einkaufswelt angelegt. Es wird gewünscht, dass bei einer Suche nach Schwimmwesten und möglichen Synonymen kein Suchlisting, sondern die zugehörige Einkaufswelt angezeigt wird. Innerhalb der intelligenten Suche wird hierzu eine neue Synonymgruppe mit URL zur Einkaufswelt angelegt. Falls gewünscht, kann zusätzlich ein Banner gepflegt werden, der bei der Suche nach dem Begriff ausgespielt wird. Schließlich werden jene Suchbegriffe - hier als Synonyme bezeichnet - definiert, bei denen die gewünschte Einkaufswelt angezeigt werden soll. Im genannten Beispiel würde man also den Begriff Schwimmwesten anlegen und könnte hierzu noch weitere Synonyme wie Rettungswesten oder Feststoffwesten definieren.
Das Anlegen jener Aktionen funktioniert nicht nur mit Einkaufswelten, sondern auch mit allen anderen Seitentypen wie z.B. Kategorieseiten.
Aber Vorsicht:
Teilweise treten zwischen angelegten Synonymgruppen und anderweitig optimierten Suchbegriffen Side
Effects auf.
Ein Beispiel:
Bei der Suche nach einer bestimmten Marke in Kombination mit einem Produkt werden plötzlich keine
Ergebnisse mehr ausgeliefert, obwohl die Suchkombination Marke + Produkt in anderen Fällen
funktioniert. Hier sollte analysiert werden, ob für die besagte Marke oder die Produktgruppe eine
Synonymgruppe definiert wurde. Ist dies der Fall, so müssen jene Synonymgruppen deaktiviert werden,
damit die Suche wieder einwandfrei funktioniert.
Im Einzelfall muss also entschieden werden, ob die Synonymgruppe tatsächlich benötigt wird oder ob die Begriffe bereits anderweitig optimiert werden können.
Ein besonders hilfreiches Tool der intelligenten Suche von Shopware ist die sogenannte Vorschau. Hier können Suchbegriffe eingegeben und die zugehörigen Ergebnisse nach aktuellem Konfigurationsstand eingesehen werden, ohne hierfür das Frontend aufrufen zu müssen. Ebenfalls lassen sich die bestimmten Artikeln zugeordnete Relevanzwerte einsehen. Auf diese Weise kann analysiert werden, wie sich diese zusammensetzen. Die Vorschau der intelligenten Suche stellt aus unserer Sicht ein ausgezeichnetes Analysetool dar, um ausgespielte Suchergebnisse auf Grundlage der Konfigurationen nachvollziehen und weiter optimieren zu können.
Ein weiterer wesentlicher Unterschied zwischen der Shopware Standardsuche und der intelligenten Suche
zeigt sich in der Auswahlmöglichkeit zwischen der AND- und OR-Suchlogik.
Die Shopware Standardsuche
arbeitet mit der OR-Suchlogik. Die OR-Suchlogik sorgt dafür, dass bei einer Suche mit zwei
Suchbegriffen, wie beispielsweise Jacke rot - nur einer der beiden Suchbegriffe matchen muss. Auf diese
Weise werden zwar mehr Ergebnisse angezeigt, jedoch passen davon häufig nicht alle zum eingegebenen
Suchbegriff.
Im Rahmen der intelligenten Suche kann zwischen AND- und OR-Suchlogik ausgewählt
werden.
Im Gegensatz zur OR-Suchlogik verfolgt die AND-Suchlogik den Ansatz, dass nur Ergebnisse
angezeigt werden, die auf beide Suchbegriffe matchen. Sucht der Nutzer bei aktiver AND-Suchlogik also
ebenfalls nach Jacke rot, so sollten hier ausschließlich rote Jacken in den Suchergebnissen erscheinen
und keine anderen Jacken bzw. andere rote Artikel. Dies sorgt für deutlich präzisere Ergebnisse,
insbesondere bei Zwei-Wort-Suchen.